Steckbrief
Havelland

Das Havelland ist eine historische Landschaft im deutschen Brandenburg. Es gibt verschiedene Eingrenzungen.

Geografisch wird als Havelland das U-förmig von der Havel umflossene Gebiet zwischen Oranienburg im Nordosten und Rhinow im Nordwesten verstanden. Den nördlichen Abschluss des Havellandes bildet der Fluss Rhin und der Rhinkanal. In der Geschichte Brandenburgs stellt das Havelland eine historische Landschaft dar, die südlich von Prignitz und Ruppiner Land liegt.

Der Landkreis Havelland umfasst den Kern des Havellandes. Hinzu kommen der Südteil des Landkreises Ostprignitz-Ruppin mit einem Teil des Rhinluchs, einige Orte des Landkreises Potsdam-Mittelmark, die Stadt Brandenburg sowie die Potsdamer Stadtteile nördlich und die Berliner Ortsteile westlich der Havel.
Touristisch hat der Tourismusverband Havelland e. V. eine etwas andere Abgrenzung gewählt. Sie umfasst den Landkreis Havelland, die Stadt Brandenburg an der Havel und den Norden des Landkreises Potsdam-Mittelmark einschließlich der Gemeinden südlich der Havel, die sonst schon der Landschaft Zauche zugeordnet werden.

Theodor Fontane hat das Havelland wie auch die anderen Landschaften Brandenburgs beschrieben. Durch die Ballade Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland hat er dieser Region zu besonderer Bekanntheit verholfen und auch seine Romanfigur Effi Briest wächst dort auf. Ein eigener Band der Wanderungen durch die Mark Brandenburg widmet sich dem Havelland.
Ausgedehnte Urstromtalungen bestimmen das Landschaftsbild im Havelland. Inselartig ragen daraus Platten hervor, die meistens Grundmoränen tragen. Aber auch Endmoränen aus der Saale- und Weichseleiszeit kommen vor. Erstere wurden während des weichselzeitlichen Eisvorstoßes mehr oder weniger überprägt.

Die sandigen, trockenen Platten tragen außer Ackerland ausgedehnte Waldgebiete. Die größte ist die Nauener Platte. Nördlich davon gibt es mehrere Ländchen. Westlich des Havelbogens liegt das Land Schollene.

In den Urstromtälern dehnen sich abseits der Havel nördlich der Nauener Platte Havelländisches Luch und Rhinluch, voneinander getrennt durch die Ländchen, südlich der Nauener Platte die durch kleinere Moränenhügel gegliederte Osthavelniederung mit zahlreichen Havelseen. Vor allem im Norden des Havellandes wurden seit etwa 1700 bis in die 1950er Jahre umfangreiche Gebiete durch Kanäle entwässert.

Der Westteil des Gebietes zwischen Rhinow und Pritzerbe gehört zum Naturpark Westhavelland. Dieser enthält in der Unteren Havelniederung das größte Feuchtgebiet im westeuropäischen Binnenland.

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