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Steckbrief
Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula

Kurzinfos & Fakten

Größe
18 - 20 cm
Gewicht
40 - 80 g
Alter
bis 11 Jahre
Spannweite
40 - 55 cm
Nahrung
Würmer, Schnecken, Krebstiere, Spinnen, Insekten und deren Larven
Geschlechtsreife
innerhalb des ersten Lebensjahres
Paarungs- und Brutzeit
ca. April - Juli
Eier / Gelege
4 sandfarbene, dunkel gefleckte Eier
Brutdauer
23 - 25 Tage
Zugverhalten
Zugvogel
Gefährdung
Ungefährdet
Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) ist eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae). Er ist ein Brutvogel im Norden Europas, Asiens, Süd- und Nordamerikas. In Mitteleuropa brütet er im Küstengebiet der Nord- und Ostsee. Wegen der großen Zahl an Sandregenpfeifern, die sich auf dem Frühjahrszug im Wattenmeer vor der schleswig-holsteinischen Küste versammeln, gilt diese Region als der wichtigste Rastplatz dieser Art. Im Binnenland ist er besonders im April und Mai sowie von August bis Oktober ein Durchzieher.

Es werden drei nur gering differenzierte Unterarten unterschieden, die sich vor allem in ihrem Mauserrhythmus unterscheiden.

Beschreibung & Aussehen

Der Sandregenpfeifer sieht seinem Verwandten, dem Flussregenpfeifer , sehr ähnlich. Der Sandregenpfeifer ist allerdings ein wenig größer und kräftiger. Ein ausgewachsener Sandregenpfeifer wird 18 bis 20 cm groß und wiegt 40 bis 80 g. Die Flügelspannweite ist 40 bis 55 cm. Der Sandregenpfeifer kann bis 11 Jahre alt werden. Ausnahmsweise werden Vögel dieser Art aber auch deutlich älter, wie Wiederfunde beringter Tiere belegen: Ein auf den britischen Inseln gekennzeichneter Sandregenpfeifer erreichte ein Alter von 20 Jahren und neun Monaten, ein in Deutschland gekennzeichnetes Tier 14 Jahre und acht Monate.

Sein Rücken ist graubraun und seine Unterseite ist weiß gefärbt. Der kurze Schnabel ist vorne dunkel und hinten gelb gefärbt. Seine Beine weisen eine gelbliche und die Augen eine schwarze Färbung auf. Der vordere Teil vom Kopf ist schwarz-weiß gezeichnet. Außerdem besitzt der Sandregenpfeifer ein breites schwarzes Halsband. Anders als der Flussregenpfeifer hat der Sandregenpfeifer eine weiße Flügelbinde, die man deutlich im Flug erkennen kann. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung.

Stimme, Gesang & Ruf

Sein Ruf ist ein flötendes „dü-ip“.

Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Sandregenpfeifers erstreckt sich vom Nordosten Kanadas über Grönland, Island und die Tundrenzonen, die borealen Zonen und die gemäßigten Klimazonen Eurasiens bis an die Westküste des arktischen Nordamerikas. Die Nominatform Charadrius hiaticula hiaticula kommt von Südskandinavien über Island und Grönland bis zum Nordosten Kanadas vor. Die Unterart Charadrius hiaticula tundrae ist vom Norden Skandinaviens bis nach Sibirien verbreitet. Die Unterart Charadrius hiaticula psammodroma brütet im Nordosten Kanadas, auf Grönland, Island, den Faröern sowie auf Jan Mayen. Sie überwintert in West- und Südafrika.

Der Sandregenpfeifer lebt hauptsächlich an flachen, vegetationslosen Meeresküsten von Mittel- und Nordeuropa. An Gewässern im Binnenland ist er nur selten Gast. Sandregenpfeifer überwintern an den Küsten in West- und Südeuropa, auf dem afrikanischen Kontinent südlich der Sahara und im Südwesten Asiens. Bedeutende europäische Rast- und Überwinterungsplätze sind neben dem Wattenmeer der Nordsee unter anderem die Coto de Doñana, die Küste vor Isla Cristina, die Flussmündungen des Tejo und Sado, der Ria de Aveiro, die Bucht von Guissény, die Île de Ré und der Golf von Morbihan. Wichtige afrikanische Überwinterungsplätze sind der Turkana-See und die Banc d’Arguin.

Nahrung & Jagdverhalten

Der Sandregenpfeifer ernährt sich von Würmern, Schnecken, Krebstieren, Spinnen, Insekten und deren Larven. Ähnlich wie bei den meisten Regenpfeifern erfolgt die Nahrungsaufnahme in einem Rhythmus, der aus einem schnellen Laufen, einem abrupten Abstoppen und einem Picken besteht. Sehr häufig kommt es dabei zu einem Fußtrillern, bei dem der Vogel in rascher Folge auf der Stelle tritt. Dieses Verhalten dient vermutlich dazu, Beutetiere an die Oberfläche zu locken.

Fortpflanzung, Balz & Brut

Sandregenpfeifer sind ausgesprochen territoriale Brutvögel und ähneln darin den Flussregenpfeifern. Ab März beginnen die Vögel ihre Brutreviere zu beziehen. Sandregenpfeifer haben eine sehr ausgedehnte Fortpflanzungsperiode. Eiablagen können schon im März vorkommen. Die meisten Gelege werden jedoch im Mai gelegt. Sandregenpfeifer ziehen häufig zwei Bruten pro Jahr groß. Bei besonders günstigen Gegebenheiten kommt es vor, dass sie auch ein drittes Gelege erfolgreich aufziehen.

Sandregenpfeifer brüten gewöhnlich an der Meeresküste auf freien Kies-, Sand- und trockenen Schlickflächen. Weit seltener errichten sie ihr Nest an den Ufern von Binnengewässern oder auf Ödflächen. In Skandinavien brüten Sandregenpfeifer allerdings auch in der hochgelegenen Zwergstrauchtundra.

Jungvögel & Aufzucht

Das Nest ist eine mit winzigen Steinen ausgelegte Mulde am Boden, die vom Weibchen gescharrt wird. Es wird mit kleinen Steinchen, Pflanzenteilen, Muscheln und kleinteiligem Treibgut ausgelegt. Gelegentlich handelt es sich auch nur um eine einfache, ungepolsterte Vertiefung im Boden. Es findet sich häufig in der Nähe von Pflanzenhorsten und wird häufig auch unter einem solchen errichtet. Das Weibchen legt vier sandfarbene, dunkel gefleckte Eier, die von beiden Partnern 23 bis 25 Tage lang gewärmt werden, bis die Küken schlüpfen.

Die Küken verlassen das Nest bereits kurz nach dem Schlüpfen. Ihre Nahrung finden sie bereits zu diesem Zeitpunkt selbständig. Sie werden jedoch von den adulten Vögeln bewacht und gehudert. Bei drohender Gefahr locken die Eltern, durch ein Verhalten namens Verleiten, die Tiere in eine andere Richtung und versuchen so ihre Jungen zu schützen. Nach drei, vier Wochen sind die Jungvögel flügge. Sie sind bereits innerhalb des ersten Lebensjahres geschlechtsreif.

Wichtiger Hinweis:

Dieser beschreibende Text basiert auf dem Artikel Sandregenpfeifer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.