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Steckbrief
Große Sterndolde Astrantia major

Die Große Sterndolde (Astrantia major) ist eine Pflanzenart der Gattung Sterndolde und gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung & Aussehen

Die ausdauernde krautige Pflanze mit aufrechtem, wenig verzweigtem Stängel erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern. Der hohe kahle Stängel ist nur wenig beblättert. Am Ende verzweigt er sich und trägt je eine Dolde. Eine große Dolde überragt meist die übrigen.

Die fünf bis siebenteiligen Blätter haben grob gezähnte Lappen. Die beiden seitlichen sind hierbei oft miteinander verwachsen. Die Grundblätter werden 10 bis 20 Zentimeter breit und sind somit etwas größer als die Stängelblätter.
Die weißlichen Blüten sind sehr klein und stehen zahlreich in einer dichten, köpfchenartigen, einfachen Dolde. Sie besitzen noch einen deutlichen Kelch. Jede Dolde wird von vielen derben Hüllblättern umgeben, die grünlich-weiß bis rötlich gefärbt sein können. Am Grund verwachsen, enden sie spitz mit gut erkennbaren Quernerven. Die dichtgeschuppte Frucht ist eine Doppelachäne und wird bis zu 7 Millimeter lang.

Ökologie

Die Große Sterndolde ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze.

Die sternförmigen Hüllblätter täuschen eine einzige große Blüte vor, was für Doldenblütler untypisch ist. Die Blüten sind „Körbchenblüten“ in Analogie zu den Korbblütlern. Neben zwittrigen Blüten kommen auch rein männliche mit langen Stielen und verkümmerten Fruchtknoten sowie kurzstielige weibliche Blüten vor. Die Blüten sind vormännlich; die männlichen Blüten können benachbarte zwittrige Blüten bestäuben, man spricht in diesem Fall von Nachbarbestäubung. Bei einbrechender Dunkelheit krümmen sich die Doldenstiele nach unten, so dass der Pollen vor Feuchtigkeit geschützt ist. Der Insektenbesuch ist spärlich. Blütezeit ist von Juni bis August.

Die Früchte sind als Doppelachänen ausgebildete Spaltfrüchte; sie sind Windstreuer, wahrscheinlich kommt es auch zur Zufallsausbreitung durch Weidetiere. Fruchtreife ist von September bis Oktober. Die Samen sind Kältekeimer.

Vorkommen

In Europa reicht das Verbreitungsgebiet von Spanien über den Balkan bis zum Kaukasus. Die Sterndolde ist in den Alpen häufig. Sie ist bis zu einer Höhe von 2000 m anzutreffen, die sie z. B. auf der Mutte an der Jöchelspitze in den Allgäuer Alpen in Tirol erreicht.

Als Standort werden feuchte, kalkhaltige Lehmböden, Bergwiesen, Bergwälder und Hochstaudenfluren bevorzugt. Die Große Sterndolde kommt in Gesellschaften des Verbands Caricion ferrugineae sowie des Polygono-Trisetion vor, auch im Alno-Ulmion.

Verwendung als Heilpflanze

Das Kraut enthält als wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe Rosmarinsäure, Flavonoide, Flavonolglykoside und Saponine (0,1 bis 0,2 Prozent). In der Volksheilkunde wird es bei Erkrankungen der Atemwege, Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie als Wundheilmittel eingesetzt.

Die Wurzeldroge hatte eine Bedeutung als Verwechslung und Verfälschung von Meisterwurz (Rhizoma Imperiatorae (albae)).

Wichtiger Hinweis:

Dieser beschreibende Text basiert auf dem Artikel Große Sterndolde aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.