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Steckbrief
Rhesusaffe Macaca mulatta

Der Rhesusaffe (Macaca mulatta) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten. Er spielte in der Medizingeschichte eine wichtige Rolle, da man an seinem Blut das erste Mal den nach ihm benannten Rhesusfaktor feststellte.

Beschreibung & Aussehen

Das Fell des Rhesusaffen ist braun oder olivfarben, das haarlose Gesicht ist rosa oder rötlich gefärbt. Sein Schwanz ist mit rund 21 bis 23 Zentimetern Länge im Vergleich zu anderen Makakenarten mittellang. Männchen werden mit durchschnittlich 53 Zentimetern Kopfrumpflänge und 7,7 Kilogramm Gewicht deutlich größer und schwerer als Weibchen, die 47 Zentimeter Kopfrumpflänge und durchschnittlich 5,3 Kilogramm erreichen.
Rhesusaffen sind wie alle Altweltaffen tagaktiv. Je nach Lebensraum können sie sich vorrangig am Boden oder in den Bäumen aufhalten. Sie bewegen sich meist quadruped (auf allen vieren) fort und können auch gut schwimmen und dabei Distanzen bis zu einem Kilometer zurücklegen. Die Größe der Streifgebiete und die Länge der Tagesstreifzüge sind sehr variabel. Wo sie in Tempeln oder Städten leben und gefüttert werden, sind ihre Streifgebiete zwischen 0,01 und 3 km² groß und die täglich zurückgelegten Wegstrecken kurz. In bewaldeten Regionen legen sie rund 1,4 km am Tag zurück und die Streifgebiete umfassen bis zu 15 km². In Gebirgsregionen hingegen können die Gebiete bis zu 22 km² umfassen und die Tagesstreifzüge bis zu 3,5 km.

In ihrem Gruppenverhalten entsprechen Rhesusaffen den übrigen Makaken. Sie leben in großen Gruppen von 10 bis 80 Tieren, die sich aus vielen Männchen, Weibchen und Jungtieren zusammensetzen. Weibchen verbleiben zeitlebens in ihrer Geburtsgruppe, Cliquen nahe verwandter Weibchen bilden so den matrilinearen Kern der Gruppe. Männchen müssen beim Eintreten der Geschlechtsreife ihre Geburtsgruppe verlassen und verbringen ihr Leben oft in mehreren Gruppen hintereinander.

Die Weibchen etablieren eine stabile, dauerhafte Rangordnung, die vorwiegend vom Rang der Mutter abhängt und unter anderem in besserem Zugang zu Nahrungsquellen sichtbar wird. Die Rangordnung der Männchen ist weniger stabil, der Status der Männchen basiert auf einer Kombination aus sozialem und aggressivem Verhalten. Aggressives Verhalten anderen Männchen gegenüber umfasst unter anderem Schläge, Reißen am Fell, Ziehen am Schwanz und Bisse, aber auch Drohgebärden. Wenn ein Männchen die dominante Rolle in der Gruppe innehat, behält es diese für durchschnittlich zwei Jahre bei, ehe es von einem anderen verdrängt wird.

Das Territorialverhalten ist wenig ausgeprägt: Die Streifgebiete der einzelnen Gruppen überlappen und verschiedene Gruppen treffen sich häufig, was meistens friedlich abläuft.

Rhesusaffen kommunizieren mit einer Reihe von Lauten und Gesten. Häufig sind Gurr- und Grunzlaute zu hören, etwa bei der Fortbewegung oder wenn sich ein Tier einem anderen zum Grooming annähert. Es gibt auch Zwitscherlaute, die eine Nahrungsquelle anzeigen, schrille Alarmschreie und Drohlaute.

Lebensraum

Rhesusaffen leben in Asien, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Afghanistan über Indien – ihrem Hauptverbreitungsgebiet – bis ins südliche China und Thailand. Verwilderte Gruppen leben auch in Florida und auf Puerto Rico. Sie sind in Bezug auf ihren Lebensraum nicht wählerisch: Sie kommen sowohl im Flachland als auch in den Gebirgswäldern des Himalayas vor, sogar in Großstädten des indischen Subkontinents haben sie sich ausgebreitet.

Nahrung

Rhesusaffen haben sich gut an die Nähe des Menschen angepasst, und ein Großteil ihrer Nahrung kann aus menschlichen Quellen stammen, entweder durch direkte Fütterung oder indirekt indem sie auf Feldern, in Gärten oder in Mülltonnen nach Fressbarem suchen. Sie sind Allesfresser, die sich aber vorwiegend von pflanzlichen Materialien wie Früchten, Blüten, Blättern, Samen, Baumsäften, Kräutern und Rinden ernähren. Ergänzt wird ihr Speiseplan durch Insekten, Eier, Krabben, Fische und Pilze.

Fortpflanzung & Paarung

Die Paarungsbereitschaft der Rhesusaffen lässt sich an äußeren Anzeichen gut erkennen, an einer Intensivierung der Rotfärbung des Afters sowie bei den Männchen an einer deutlichen Vergrößerung der Hoden. Während Tiere, die in höheren Regionen leben, eine fixe Paarungszeit haben (im Herbst, sodass die Jungen im Frühling zur Welt kommen), gibt es bei Flachlandbewohnern keine eindeutigen Zeiten.

Jungtiere & Aufzucht

Die Tragzeit beträgt rund 165 Tage, meist kommt ein einzelnes Jungtier zur Welt. Nicht nur die Mutter, sondern auch andere Weibchen der Gruppe und gelegentlich auch Männchen kümmern sich um das Junge, das im zweiten Lebenshalbjahr entwöhnt wird. Weibchen werden mit drei Jahren geschlechtsreif; Männchen sind zwar prinzipiell mit rund vier Jahren zeugungsfähig, erreichen ihre volle Größe aber erst mit rund acht Jahren und pflanzen sich selten vorher fort. Rhesusaffen können bis zu 30 Jahre alt werden.

Wichtiger Hinweis:

Dieser beschreibende Text basiert auf dem Artikel Rhesusaffe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.