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Steckbrief
Kanadakranich Grus canadensis

Kurzinfos & Fakten

Größe
88 bis 120 cm
Gewicht
3 – 6 kg
Alter
bis 20 Jahre möglich
Spannweite
160 bis 210 cm
Geschwindigkeit
60 bis 80 km/h möglich
Nahrung
Insekten, Wasserpflanzen, Wirbellose, Nagetiere, Samen, Beeren, Fische, Frösche, Mollusken, Eier und Jungen von Schneegänsen und Schneehühnern, Weizen, Gerste, Maiskörner
Feinde
Raubtiere, Eierdiebe, Raubvögel
Geschlechtsreife
mit 3 - 4 Jahren
Eier / Gelege
2 Eier (grünlich oder bräunlich bis olivgrün mit rotbraunen Flecken)
Brutdauer
29 - 30 Tage
Zugverhalten
Von den sechs Unterarten sind drei Zugvögel
Gefährdung
Ungefährdet
Der Kanadakranich (Grus canadensis, Syn.: Antigone canadensis), der abgeleitet von der englischen Bezeichnung "Sandhill Crane" gelegentlich auch als Sandhügelkranich bezeichnet wird, ist eine Vogelart aus der Familie der Kranichvögel. Er kommt in Nordamerika und im äußersten Nordosten Asiens vor. Der Kanadakranich ist gleichmäßig graubraun gefärbt. Ausgewachsene Vögel haben am Vorderkopf eine rote Partie, weiße Wangen und einen langen, spitzen Schnabel.

Der Bestand wird weltweit auf 650.000 Tiere geschätzt. Während die Unterarten Kleiner Kanadakranich (G.c. canadensis) und Gewöhnlicher Kanadakranich (G. c. rowani) als nicht bedroht gelten, ist der Bestand der Mississippi-Kraniche (G. c. pulla) aufgrund der Verschmutzung des Flusses stark zurückgegangen. Von dieser Unterart werden nur noch 120 bis 300 Altvögel gezählt.

Beschreibung & Aussehen

Ein Geschlechtsdimorphismus besteht nicht. Die Körperlänge reicht von 88 bis 120 Zentimetern, die eigentliche Körperlänge beträgt davon vierzig bis fünfzig Zentimeter. Die Weibchen sind in der Regel etwas kleiner als die Männchen. Ihre Flügelspannweite liegt zwischen 160 und 210 Zentimetern. Sie erreichen ein Gewicht von 3–6 kg. Die Iris ist orange bis braunorange, Der Schnabel ist braun. Die Beine und Füße sind dunkelgrau.

Stirn und Scheitel des Kanadakranichs sind nicht befiedert, sondern weisen nur spärliche und kurze haarförmige Borsten auf. Das Kinn und die Kehle sind weiß, das übrige Gefieder ist rauchgrau, wobei die Körperoberseite etwas dunkler ist als die Körperunterseite. Abgenutztes Gefieder hat häufig eine braune Tönung. In der Mauserzeit färbt sich das Gefieder durch im Wasser enthaltene Eisenoxide, so dass das Rückengefieder einen rostroten Anflug hat
Auffliegende Kanadakraniche müssen erst am Boden einige Schritte laufen, bevor sie sich in die Luft erheben. Wie andere Kranicharten fliegen sie geradlinig mit kräftigen, weit ausladenden Flügelschlägen. Fliegende Kranichscharen formieren sich häufig zu einem Keil.

Auf dem Boden bewegen sich Kanadakraniche mit weiten, ruhigen Schritten fort. Sie sind außerdem in der Lage zu schwimmen.

Stimme, Gesang & Ruf

Kanadakraniche rufen sehr laut und ausdauernd. Ihr trompetenartiger Schrei erinnert an ein gutturales "R". Durch ihr ständiges Rufen lassen sie sich auch im Flug gut von Reihern unterscheiden.

Wie bei anderen Kranichenarten ist auch für den Kanadakranich das gemeinsame Duett mit dem Partnervogel charakteristisch. Dabei stehen die beiden Vögel parallel in einem Abstand von zwei bis drei Metern voneinander. Das Duett beginnt durch das Männchen. Beim Rufen sind die Flügel des Männchens angelegt, der Hals ist nach oben und leicht nach hinten ausgestreckt. Der Schnabel weist nach oben. Das Weibchen hat den Hals ebenfalls nach oben gestreckt, hält den Schnabel jedoch in horizontaler Lage. Es ruft, bis das Männchen schweigt.

Die gemeinsamen Duette der beiden Partnervogel haben mehrfache Funktionen. Sie werden sowohl im Brutrevier als auch im Überwinterungsgebiet ausgeführt, haben aber ihre Hauptfunktion als territoriales Slignal.

Lebensraum

In Asien besiedelt der Kanadakreich ein breites, für flache und hügelige Tundren typisches Spektrum an Biotopen. Zu diesen zählen Moos-Grasniederungen an Seen mit Wollgrasbülten, Hänge und Ausläufer niedriger Kuppen in der Gebirgstundra, sumpfige Moos-Seggen-Strauch-Hügeltundra, subarktische Moos-Seggen-Zwergstrauch-Bültenflächen mit niedrigen Weiden, Krähenbeeren-, Porst-, Trunkelbeeren und Erlensträuchern, die Sohlen von Gebirgstälern sowie die Mündungsgebiete großer Flüsse und Hügel umgebende Ebenen. In Asien nutzen sie selten Regionen, die in Höhen über 500 Metern liegen sowie Hänge, die eine größere Neigung als 25–30° aufweisen und Ebenen, die im Frühjahr überflutet werden.

Nahrung & Jagdverhalten

Kanadakraniche nutzen ein großes Spektrum von Insekten, Wasserpflanzen, Wirbellosen und Nagetieren sowie Samen und Beeren als Nahrungsgrundlage. Sie ernähren sich jedoch überwiegend pflanzlich. So besteht beispielsweise auf der Tschuktschen-Halbinsel die Sommernahrung überwiegend aus den Beeren der Krähenbeere. Daneben fressen die Kanadakraniche auch Molte- und Preiselbeeren. Ergänzt wird diese Nahrung durch Insekten und Nagetiere. In Alaska und im Norden Kanadas fressen Kanadakraniche neben diversen Beerenarten auch Fische, Mollusken und fliegende Insekten. Sie fressen auch die Eier und Jungen von Schneegänsen und Schneehühnern.

Überwinternde Kanadakraniche ernähren sich hauptsächlich von Weizen, Gerste und Maiskörnern, die sie auf abgeernteten Feldern finden. Daneben fressen sie tierische Nahrung in Form von Nagetieren, Fischen, Kriechtieren, Fröschen, Insekten und Mollusken.

Fortpflanzung, Balz & Brut

Kanadakraniche erreichen die Geschlechtsreife im Alter von drei bis vier Jahren. Sie gehen eine monogame Paarbeziehung ein, die Beziehung ist über mehrere Fortpflanzungsperioden beständig.

Kanadakraniche legen ihre Nester in Feuchtgebieten in der Ufervegetation an. Der Niststandort ist in der Regel eine trockene Stelle. Selbst in stark versumpften Moos-Seggen-Tundren bauen die Kraniche ihre Nester auf kleinen Erhebungen, die oft von Wasser umgeben sind. Die Nester sind in ihrer Bauweise auffallend unterschiedlich. Vögel, die in den Prärien und Savannen brüten, bauen häufig keine Nester, sondern legen ihre Eier auf den bloßen Boden. In der Regel sind die Nester jedoch ein gut festgestampfter Haufen trockener Seggen- und Wollgrasstengel, die meist mit verschiedenen Kräutern und Gräsern vermischt sind und in die Zweige kleiner Sträucher sowie Moos- und Flechtenbüscheln eingebaut sind. In seltenen Fällen sind die Nester sehr massiv. Sie bestehen dann aus verhältnismäßig dicken Zweigen von Weiden und Zwergbirken, die mit Hilfe von trockenem Moos- und Flechtenbüschen gebaut sind.

Das Nest wird nur einmal benutzt. Kanadakraniche bauen jedes Jahr ein neues Nest.

Das Vollgelege besteht aus zwei Eiern. Die Eischale ist grünlich oder bräunlich bis olivgrün mit rotbraunen Flecken unterschiedlicher Größe, Form und Dichte. Beide Elternvögel brüten. Die Inkubationszeit beträgt 29 bis 30 Tage.

Jungvögel & Aufzucht

Anders als beispielsweise beim Mönchskranich gibt es eine Nestlingskonkurrenz. Allerdings führt diese nicht notwendigerweise zum Tod eines der beiden Jungtiere. Der Zweikampf endet, wenn die Dominanz einer der beiden Jungvögel feststeht. In der Regel wächst jedoch nur ein Jungvogel heran.

Sobald die Jungvögel das Nest verlassen haben, streift die Familie weit in ihrem Brutrevier an. Mit etwa anderthalb Monaten sind die Jungvögel flügge und beginnen mit ihren Elternvögeln die Migrationen vor dem Herbstzug.
Frisch geschlüpfte Dunenjunge sind an der Kopfoberseite, dem hinteren Hals, dem Rücken und den Flügeln kastanienbraun. Die Körperoberseite, die Brust und die Halsvorderseite sind deutlich heller und weisen einen rötlichen Anflug auf. Der Bauch und die Kehle sich grau weißlich. Das zweite Dunenkleid ähnelt dem ersten, ist aber insgesamt weniger kontrastreich.

Im Jugendkleid weisen die Jungvögel zunächst einen rötlichen Kopf und Hals auf. Die Körperoberseite ist rötlich gelbgrau und die Körperunterseite schmutzig grau. Im ersten Herbst-Winter-Kleid haben Jungvögel einen grauen Hals und Kopf. Der Kopf ist zu diesem Zeitpunkt noch vollständig befiedert. Die nackte Stirn und der nackte Scheitel, der für adulte Kanadakraniche charakteristisch ist, erscheinen bei Jungvögeln erstmals, wenn sie ihr erstes Frühjahrskleid tragen. Jungvögel ähneln nun bereits weitgehend den Altvögeln, sie weisen aber noch einzelne rötliche Federn auf. Im zweiten Herbstkleid ist der nackte Hautbereich auf Stirn und Scheitel vollständig ausgebildet.

Wichtiger Hinweis:

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