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Steckbrief
Ringelgans Branta bernicla

Kurzinfos & Fakten

Größe
bis ca. 65 cm
Gewicht
1 bis 1,5 kg
Alter
ca. 15 Jahre
Spannweite
110 bis 120 cm
Geschwindigkeit
durchschnittlich 90 km/h
Nahrung
Gras-, Kräuter-, Moos- und Flechtenvegetation, Meerespflanzen
Feinde
Silbermöwe, Mantelmöwe, Seeadler, Kolkrabe, Rotfuchs
Geschlechtsreife
im dritten Lebensjahr
Paarungszeit
ab Mai
Brutzeit
Juni
Eier / Gelege
3 - 5 Eier
Brutdauer
24 bis 26 Tage
Zugverhalten
Zugvogel
Gefährdung
Ungefährdet
Die Ringelgans (Branta bernicla) ist eine kleine, gesellig lebende Art der Gattung Meergänse (Branta) der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie ist die kleinste und dunkelste der Meergänsearten, zu denen neben der Ringelgans die Nonnengans, die Rothalsgans und die Kanadagans zählen. Ihr Brutareal ist die arktische Kältewüste und arktische Tundra Eurasiens und Nordamerikas. In Deutschland ist sie Wintergast an der Nordseeküste. Zu den Besonderheiten der Ringelgans zählt ihre enge Bindung an das Meer und die Meeresküste während des Zuges und der Überwinterung.

Der deutsche Name der Gans bezieht sich ebenso wie bei der Ringeltaube auf den weißen Halsring. Gelegentlich wird die Gans auch als Rottgans bezeichnet, was von dem dumpf klingenden Flugruf abgeleitet ist.

Beschreibung & Aussehen

Ringelgänse sind schwarzgrau mit graubraunem Rücken und schwarz-weiß gebänderten Flanken gefiedert. Die ausgewachsenen Vögel haben am Hals schmale weiße Halbmondflecken, die je nach Unterart unterschiedlich groß ausgebildet sind. Ober- und Unterschwanzdecken sowie der Bauch sind weiß. Die Brustfärbung ist je nach Unterart entweder heller grau von der schwarzen Vorderbrust abgesetzt oder etwa dunkler grau und geht allmählich in das dunkle Brustgefieder über. Schnabel, Beine und Flügel sind schwarz gefärbt. Die Flügelspannweite beträgt 110 bis 120 Zentimeter, das Gewicht etwa 1 bis 1,5 Kilogramm. Im Allgemeinen sind die Männchen etwa 150 Gramm schwerer als die Weibchen.

Die Küken sind im Daunenkleid an der Oberseite graubraun gefiedert, Kopf und Halsseiten sowie der Bauch sind hellgrau.
Die Ringelgans ist ein Zugvogel, der im Winter nach Süden zieht. Wenn sie auf ihrem Zug sind, bilden Ringelgänse nicht die charakteristische V-Formation, sie fliegen rasch, aber nicht in Formation. Die Wanderungsrouten der Ringelgänse sind nicht genetisch fixiert, sondern werden in den verschiedenen Teilpopulationen tradiert. Neben dem Zug in die Überwinterungsquartiere gibt es einen so genannten Mauserzug der nicht brütenden Tiere zu bestimmten Mauserplätzen, vor allem auf die Taimyr-Halbinsel.

Stimme, Gesang & Ruf

Die Ringelgans ist keine sehr ruffreudige Gans. Ihre Stimme ist meistens dann zu hören, wenn sie sich in Trupps aufhält oder wenn sie den Ort wechselt. Bei Beunruhigung ist ein tiefes, dumpfes und nasales „rott, rott, rott“ oder „rott rorott“ zu hören. Dieser Ruf kann auch kehlig ausfallen: „rronk“. Während des Fluges gibt sie ein kurzes und hartes „ack“ oder „ek“ von sich. In weidenden Trupps halten sie durch ständige, leise „bi bi bi“ -Rufe miteinander Kontakt. Aggressive Ringelgänse geben Zischlaute von sich.

Nahrung & Jagdverhalten

Ringelgänse leben von kurzer Gras-, Kräuter-, Moos- und Flechtenvegetation sowie von Meerespflanzen. Die Gänse sind bei der Nahrungssuche überwiegend an Flachküsten des Wattenmeeres gebunden. Ihre Nahrungssuche findet auf Seegras-, Grünalgen und Andelgrasflächen statt. Im Winter nutzen sie regional auch die Gras- und Wintersaatflächen des Binnenlands. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer fürchteten die Landwirte im Vorland der Küste und auf den Halligen den Durchzug der Ringelgans, obwohl sie heute für die verursachten Schäden entschädigt werden. So fielen die Gänse in begrenzte Landstriche ein, wo sie die Vegetation in kürzester Zeit auf die Länge eines Englischen Rasens herunterfraßen, wobei sie das Andelgras der Salzwiesen bevorzugten.

Fortpflanzung, Balz & Brut

Abgesehen von Paarungs- und Brutzeit leben Ringelgänse in großen Schwärmen. Für gewöhnlich zeigen Ringelgänse eine große Partnertreue, wobei sie sich jedoch bei Verlust des Partners neu verpaaren.

Die Brut beginnt sofort nach der Ankunft in den Brutgebieten im Juni. Ringelgänse brüten in Kolonien in der küstennahen arktischen Tundra. Die hellbäuchige Rasse verrichtet ihr Brutgeschäft häufig auf kleineren Inseln vor der Küste. Ringelgänse brüten in kleinen Kolonien und errichten ihre Nester auf trockenen, höher gelegenen Abschnitten der Tundra. Nicht selten befinden sich die Kolonien in unmittelbarer Nachbarschaft von Greifvögeln und Großmöwen. Allerdings ist diese Bindung nicht so ausgeprägt wie bei der Kaisergans.

Jungvögel & Aufzucht

Gewöhnlich werden drei bis fünf Eier gelegt. Nach 24 bis 26 Tagen schlüpfen die Jungen, deren Aufzucht nur etwa 40 Tage dauert. Sobald die frisch geschlüpften Küken abgetrocknet sind, wechseln die Familien auf Seen, Flüsse und Flussmündungsgebiete im Brutareal über. Die Paarbindung lockert sich in dieser Zeit. Die Ganter sondern sich von den Familien ab und bilden selbständige Mausertrupps. Die Vollmauser setzt mit dem Schlüpfen der Küken ein. Der Schwingenwechsel, der bei Altvögeln Mitte Juli beginnt, dauert etwa bis zur Mitte des Augusts. Dies ist die Zeit, in der auch die Junggänse flügge werden.

Wichtiger Hinweis:

Dieser beschreibende Text basiert auf dem Artikel Ringelgans aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.